GR-Sitzung vom 09.04.
Der Gemeinderat wurde von der Unternehmensberatung Altenburg über die Ergebnisse ihres betriebswirtschaftlich-strategischem Optimierungskonzept zum Schaumbergbad informiert.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
Das Gesamtdefizit des Schaumbergbades 2012 betrug ca. 1.050.000 EUR. Das Gutachten prognostizierte für 2017 folgende Ergebnisvarianten:
- Unveränderte Weiterführung: -1.263.000€
- Operative Optimierung: -828.500€
- Saunaattraktivierung: -824.450€
- Grundversorgungskonzept: -907.610€
In allen Varianten wurde eine Ergebnisverbesserung von rund 100.000€ durch eine Verpachtung der Cafeteria bereits berücksichtigt.
Die SPD-Fraktion hat folgende Stellungnahme zu dem Gutachten abgegeben:
„Die uns vorgelegten Zahlen über die zukünftige Defizitentwicklung des Schaumbergbades sind erschreckend und alarmierend zugleich.
Bis dato galt eine Zielvorstellung eines jährlichen Defizits von weniger als 500.000€ pro Jahr angesichts unserer Haushaltssituation als unumgänglich.
Lt. Gutachten wird nach der erfolgreichen Umsetzung von vielen, teilweise umstrittenen und unliebsamen Maßnahmen ein Defizit von mehr als 820.000€ jährlich bleiben. Es kann aber auch noch schlimmer werden – es wird noch viel schlimmer werden, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht zu den prognostizierten Ergebnissen führen.
Nochmal zur Verdeutlichung: Allein die Differenz zwischen der Gutachtereinschätzung und den bisherigen Zielvorstellungen beträgt ca. 325.000€, das ist erheblich mehr als die Summe aller Maßnahmen in unserem Haushaltssanierungskonzept.
Es besteht erheblicher und kurzfristiger Handlungsbedarf. Viele Maßnahmen in dem Beschlussvorschlag sind daher richtig. Wir sind aber in einem sehr wichtigen Punkt anderer Meinung:
Sehr deutlich ist die Ergebnisverbesserung bei einer Verpachtung der Cafeteria. Die Ausführungen dazu sind logisch und nachvollziehbar. Jeder fragt sich derzeit, wie es bei dem sehr guten Besuch unserer Cafeteria zu einem Minus von 100.000€ und mehr kommen kann. Für uns steht daher die kurzfristige Verpachtung der Cafeteria auf Platz 1 der umzusetzenden Maßnahmen. Wir sind auch der Meinung, dass diese Maßnahme keine nennenswerten negativen Nebenwirkungen haben wird – weder für unsere Gäste noch für das Personal. Im Gegenteil wir sind davon überzeugt, dass hier alle profitieren werden.
Wir schlagen daher vor, Punkt 6d. des vorgelegten Beschlussvorschlages entsprechend zu ändern.“
Unser Antrag auf eine kurzfristige Verpachtung der Cafeteria wurde von unserem Bürgermeister und der CDU-Fraktion abgelehnt.
Obwohl noch kein realistischer Plan für die Defizittragung der nächsten Jahre vorgelegt wurde, wurde eine große Chance zu einer spürbaren Defizitverringerung grobfahrlässig verspielt.
Auch der Hinweis aus der CDU-Fraktion, man wolle keinen Schnellschuss bei der Verpachtung der Cafeteria machen, ist ein echtes Ablenkungsmanöver. Dazu unser Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Kirsch in der Gemeinderatssitzung:
„Ich bin seit 2001 im GR und auch im Aufsichtsrat der SBT GmbH. Seit dieser Zeit war das zu hohe Defizit immer ein Thema. Seit vielen Jahren insbesondere das hohe Minus in der Cafeteria. Es kann also bei unserer Forderung nach einer unverzüglichen Verpachtung überhaupt keine Rede von einem Schnellschuss sein.“
Der Umgang und die Entscheidungen des Bürgermeisters und der CDU-Fraktion mit der Zukunft unseres Schaumbergbades sind unverantwortlich und nicht hinnehmbar.